Immer am 2. Wochende im September findet der traditionelle Grüntentag statt.
Mit dieser Veranstaltung wird an die Opfer von Gewalt, Terror und Kriegen erinnert.
Besonders wird jedoch der Gebirgssoldaten aller Nationen gedacht, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Kriegsgefangenschaft verstorben oder aber durch Kriegsverbrechen ums Leben gekommen sind. Die zentrale Veranstaltung findet bei jedem Wetter beim Jägerdenkmal auf dem Grünten statt. Zahlreiche Abordnungen von Soldatenverbänden aus dem In- und Ausland werden mit ihren Fahnen erwartet. Abordnungen der deutschen Gebirgstruppe werden ebenfalls teilnehmen. Für die Umrahmung der Gedenkfeier Sorgen die Musikgruppen aus den umliegenden Dörfern. Die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“ lädt alle ehemaligen sowie aktiven Soldaten und Reservisten mit ihren Angehörigen und Bekannten ganz herzlich ein, möglichst zahlreich am „Grüntentag“ teilzunehmen, um der unermesslichen Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken, um die Gefallenen der Bundeswehr zu trauern und ein Zeichen für den Frieden zu setzen.Seit 1948 gibt es den Grüntentag. Kurz nach dem 2. Weltkrieg wurde er erstmals am Jägerdenkmal auf dem Grünten von aus dem Krieg heimgekehrten Angehörigen des Gebirgsjägerregiments 99 veranstaltet; dieses war mit Teilen in Sonthofen stationiert.
Der Grüntentag hat seinen Ursprung in den sogenannten „Jägertagen“. In den 20er Jahren veranstaltete die Kriegskameradschaft ehemaliger 3er-Jäger auf dem Grünten um Allerheiligen Gedenkfeiern am Jägerdenkmal. Diese Kameradschaft war gegründet worden, um unter anderem „das Andenken der im Kriege gefallenen Kameraden in ehrender Erinnerung zu halten“. Sie errichtete 1924 das Jägerdenkmal.
An die Tradition der „Jägertage“ erinnerten sich die ehemaligen Gebirgssoldaten aus Sonthofen nach ihrer Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg. Sie trafen sich zunächst informell auf dem Grünten zum Gedenken. 1948 fand dann auf Anregung von General Ritter von Hengl der erste offizielle Grüntentag in Erinnerung an die Kameraden statt, die nicht das Glück der Heimkehr aus dem Krieg hatten.
Nach und nach entwickelte sich das 2. Wochenende im September, auf das man sich 1948 festgelegt hatte, zu einem bedeutenden überregionalen Treffen ehemaliger Gebirgsjäger. Zwischen 1951 und 1990 waren – je nach Witterung – zwischen 1000 und 4000 Teilnehmer auf dem Grünten bzw. bei den Veranstaltungen im Tal.
Die Organisation der Grüntentage hatten ehemalige Gebirgssoldaten aus Sonthofen übernommen, die sich dann Anfang der 50er Jahre in der „Gebirgsjägerkameradschaft Sonthofen“ zusammenschlossen.
Unterstützt wurde die Kameradschaft durch die Stadt Sonthofen sowie insbesondere durch die Gemeinden Burgberg und Rettenberg; ab 1957 beteiligte sich auch die neu aufgestellte Bundeswehr, die in Sonthofen eine Garnison errichtet hatte.
Ab 2000 wurden Soldatenvereinigungen aus dem Allgäu eingeladen, mit ihren Fahnenabordnungen und Mitgliedern an den Grüntentagen teilzunehmen. Die Resonanz war erfreulich: zahlreiche Fahnen dieser Vereinigungen aus dem Umland umrahmen seitdem am Grüntentag das Jägerdenkmal.
Seit 2003 organisiert die Truppen- und Gebirgsjäger-Kameradschaft „Grünten“ die Grüntentage; sie hat diese Aufgabe von der Gebirgsjäger-Kameradschaft Sonthofen übernommen. Bei der Gestaltung der Gedenkfeier auf dem Grünten wird sie regelmäßig von der Blaskapelle Rettenberg, die ohne Unterbrechung schon seit dem ersten Grüntentag mitwirkt, den Alphornbläsern aus Burgberg, den Böllerschützen Grünten und Soldaten aus Füssen bzw. Sonthofen tatkräftig unterstützt.
Der Grüntentag klingt mit einem Kameradschaftsnachmittag aus.
Die Ausrichtung des Grüntentages hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. In den ersten Jahren standen noch Erinnerung und Gedenken an die gefallenen und vermissten Kameraden sowie die Freude über das Wiedersehen mit ehemaligen Kameraden im Vordergrund. Später wurde das Gedenken auf alle Opfer von Krieg und Gewalt ausgedehnt.
Die Toten der Bundeswehr, die während des „Kalten Krieges“ oder bei Auslandseinsätzen im Dienst für die Freiheit ihr Leben gelassen haben, sind zwischenzeitlich ebenfalls in das Gedenken mit einbezogen.
Auch die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern hat einen festen Platz.
Nachdem zu Beginn der Grüntentage noch regelmäßig ehemalige Gebirgssoldaten aus Österreich und Südtirol zur Gedenkfeier kamen, wurde – bedingt durch deren Älterwerden – die Beteiligung von ausländischen Organisationen immer geringer.
Erst um 2000 konnte dieser Trend gestoppt werden. Organisationen des Vorarlberger Kameradschaftsbundes, z. B. aus Bregenz und dem Kleinwalsertal, Organisationen der italienischen Alpini in Italien und Deutschland sowie aus anderen Ländern gehören heute selbstverständlich zum Grüntentag.
Der Grüntentag hat auch heute noch vor dem Hintergrund der laufenden Auslandseinsätze der Bundeswehr und der internationalen Spannungen seine Berechtigung.
Der Grüntentag hat es verdient, auch in Zukunft weiter zu bestehen.
Am 07. und 08. September fand der 76. Grüntentag statt. Gleichzeitig wurde das 100-jährige Bestehen des Jägerdenkmals gefeiert.
Zu dieser besonderen Gedenkfeier auf dem Grünten konnte der Vorsitzende der Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“, Oberstleutnant Martin Paulus, bei schönem Wetter rund 500 Besucher, darunter viele aktive Soldaten sowie Reservisten der Gebirgstruppe, begrüßen. Anwesend waren auch die Bürgermeister von Rettenberg, Herr Nikolaus Weißinger, Herr Andre Eckardt aus Burgberg, und Herr Konrad Kienle aus Balderschwang. Der VdK, Kreisverband Oberallgäu, wurde von Frau Simone Amman vertreten. Zahlreiche Fahnenabordnungen der Soldaten- und Veteranenvereine aus dem Umland waren am Jägerdenkmal versammelt. Alpini sowie Soldaten aus Österreich und Großbritannien rundeten das Bild ab.
Grußworte sprach der 1. Vorsitzende des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins, Alfons Kögel. Nach einer kurzen Darstellung der Geschichte des Jägerdenkmals erklärte er die umfangreichen Aufgaben des Vereins und warb um Mitglieder, damit auch in Zukunft das Jägerdenkmal erhalten werden kann.
Die Bergmesse feierte Militärpfarrer Klaus Weber aus Füssen.
Die anschließende Gedenkansprache hielt der Kommandeur der Schule für ABC-Abwehr und gesetzliche Schutzaufgaben Oberst Tim Richardt aus Sonthofen. Er stellte die Frage: Was ist die Bestimmung des Jägerdenkmals? Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Denkmals beantwortete er diese Frage mit dem Zitat der deutschen Lyrikerin Else Pannek: „Manche Denkmäler gibt es, weil zu spät gedacht wurde.“ „Kriege passieren nicht einfach. Sie entstehen, weil Konflikte, welcher Art auch immer, nicht gelöst oder nur unzureichend gelöst werden“, so Richardt. „Wir gestalten die Gegenwart und Zukunft auf Basis unserer Erfahrungen und unseres Wissens über Vergangenes. …. Mit dem Wissen über unsere Vergangenheit sind wir verantwortlich für die Gestaltung unserer Zukunft. Deshalb bin ich dankbar und froh, dass heute so viele Gäste – lebenserfahren wie auch weniger lebenserfahren – den Weg zum Jägerdenkmal gefunden haben, um an dieser Gedenkstunde teilzunehmen, um Verantwortung und Teilnahme sichtbar zu zeigen.“ Nach Hinweisen auf die Erfordernisse für Gesellschaft und Militär in Gegenwart und Zukunft betonte Richardt die Bedeutung des Grüntentages mit folgenden Worten: „Mit dem Gedenken an das furchtbare Leid vergangener Tage ist die eindringliche Mahnung und die moralische Verpflichtung verbunden, uns immer wieder für den Frieden einzusetzen und entschieden gegen Hass, Unfreiheit, Krieg, Gewalt und Terror vorzugehen, letztlich bis hin zur Anwendung militärischer Mittel.“
Im Anschluss an die Gedenkansprache folgte die Niederlegung zahlreicher Kranzgebinde.. Die Gedenkfeier endete mit der Bayern-Hymne und der deutschen Nationalhymne.
Umrahmt wurde die Gedenkfeier auf dem Grünten traditionell durch die Musikkapelle Rettenberg, die Alphornbläser aus Burgberg und die Böllerschützen Grünten.
Zeitgleich mit der Veranstaltung auf dem Grünten fand in der Kirche St. Michael, Sonthofen, der von Stadtpfarrer Josef Kühn zelebrierte Gedenkgottesdienst statt. Zahlreiche Sonthofer und italienische Alpini nahmen daran teil. Die Stadtkapelle begleitete musikalisch die Feier.
Der 3. Bürgermeister von Sonthofen, Josef Zengerle stellte den Grüntentag ganz in das Zeichen des Gedenkens an die Männer, Frauen und Kinder, die Opfer von Krieg und Gewalt geworden sind. Er dankte den Anwesenden dafür, dass sie zu dieser Gedenkveranstaltung gekommen sind, um den Toten und Angehörigen ihren Respekt zu erweisen, und darüber nachzudenken, was wir gegen Krieg und Gewalt tun können. Nach dem Totengedenken legte er den Kranz der Stadt Sonthofen nieder.
Der stellvertretende Landrat Roman Haug legte nach einem kurzen Grußwort für den Landkreis Oberallgäu ein Kranzgebinde nieder.
Bereits am Samstag, 09. September 2024, waren in Sonthofen zum Auftakt des 76. Grüntentages zahlreiche Sonthofer Bürger, aktive Soldaten des Versorgungsbataillons 8 aus Sonthofen und Reservisten der Bundeswehr sowie viele ehemalige Alpini aus Marostica und Deutschland zum Gemeinschaftskreuz in den Sonthofer Friedhof gekommen, um der Toten der Gebirgs-und Truppenkameradschaft „Grünten“ und des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins, aber auch aller Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Erstmals nahm die Fahnenabordnung des Veteranen- und Soldatenvereins aus Rettenberg an der Veranstaltung teil. Die Opfer des Ukrainekrieges und der Auseinandersetzung in Gaza wurden in besonderer Weise in das Gedenken mit einbezogen. Die Bläsergruppe der Stadtkapelle Sonthofen umrahmte stimmungsvoll die Gedenkstunde.
In ihrem Grußwort betonte Frau Fischer die besondere Bedeutung des Grüntentages für das Bemühen um Frieden. Stadtpfarrer Josef Kühn betete mit den Anwesenden in eindringlicher Weise um Frieden und forderte: „Suchet den Frieden und jaget ihm nach“. Mit dem Lied vom „guten Kameraden“ wurde das Kranzgebinde des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins niedergelegt.
Der Grüntentag 2024 fand seinen Abschluss mit einem Kameradschaftsnachmittag im vollbesetzten Saal des Brauereigasthofs „Engel“, Rettenberg, schwungvoll vom „Trio Edelweiß“ aus Burgberg begleitet. Der Vizevorsitzende der Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“, Hans Singer, begrüßte und dankte allen Teilnehmern, insbesondere den ausländischen Gästen, und den Organisatoren für den beeindruckenden Tag.
Der Präsident der Alpini in Deutschland, Fabio Pellegrini, bedankte sich für die Einladung zum Grüntentag und die herzliche Verbundenheit mit der Truppenkameradschaft mit einem Gastgeschenk. Ebenso würdigte der Präsident des Landeskameradschaftsbundes Vorarlberg die engen Beziehungen zwischen den Vereinigungen und sprach sich für eine weitere gemeinsame Zukunft aus.
Zu dieser besonderen Gedenkfeier auf dem Grünten konnte der Vorsitzende der Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“, Oberstleutnant Martin Paulus, bei bestem Wetter rund 400 Besucher, darunter viele aktive Soldaten sowie Reservisten der Gebirgstruppe, begrüßen. Anwesend waren auch der Landtagsabgeordnete Beißwenger sowie die Bürgermeister von Rettenberg, Herr Nikolaus Weißinger und von Burgberg, Herr Andre Eckardt. Der VdK, Kreisverband Oberallgäu wurde von Frau Simone Amman vertreten. Zahlreiche Fahnenabordnungen der Soldaten- und Veteranenvereine aus dem Umland waren am Jägerdenkmal versammelt. Alpini sowie Kameraden aus Österreich, Großbritannien und Frankreich rundeten das Bild ab.
Die Bergmesse feierte Militärpfarrer Klaus Weber aus Füssen. In seiner Predigt forderte er zu Nachsicht gegenüber dem Nächsten auf, damit auf diese Weise Frieden untereinander und zwischen Nationen und Religionen entstehen kann.
Die anschließende Gedenkansprache hielt Oberst Peter Eichelsdörfer, der stellvertretende Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall. Zunächst richtete er den Blick zurück auf den Ursprung des Jägerdenkmals und des Grüntentages sowie der damit verbundenen Gedenkkultur. Er dankte der Stadt Sonthofen und den Gemeinden Rettenberg und Burgberg für die Unterstützung beim Erhalt des Denkmals. „Insbesondere das Gedenken an die Kriege und Einsätze, in denen Soldatinnen und Soldaten Dinge erlebt haben, die weit außerhalb eines geregelten zivilen Lebens stattfinden, ist wichtig, um daraus auch die Bedeutung und den Wert von Frieden zu ermessen und zu schätzen. Einen Frieden, den es immer und überall zu suchen und zu fördern gilt. Aus heutiger Sicht, anlässlich des
75-jährigen Jubiläums, kann ich hier und heute feststellen, dass dieser Ansatz dieselbe Gültigkeit wie zur Zeit der Gründung dieses Ehrenmales besitzt“ so Eichelsdörfer. Frieden sei für ein glückliches Leben absolut alternativlos, der Ukrainekrieg führe uns das täglich drastisch vor Augen. Aus sicherheitspolitischer Sicht ist die uneingeschränkte gesellschaftliche Unterstützung der Bundeswehr erforderlich. Neben einer ausreichenden materiellen Unterstützung sei es genauso wichtig, den Soldatinnen und Soldaten den Rückhalt zu geben, den sie für ihre schwere und verantwortungsvolle Aufgabe brauchen. Er wies darauf hin, dass die Gebirgsjägerbrigade 23 seit 1993 in alle Auslandseinsätze mit bis zu 1000 Soldaten pro Jahr eingebunden war. Eichelsdörfer selbst nahm an allen Einsätzen persönlich teil.
Im Anschluss an die Gedenkansprache folgte die Kranzniederlegung. Die Gedenkfeier endete mit dem Abspielen der Bayern-Hymne und der deutschen Nationalhymne.
Umrahmt wurde die Gedenkfeier auf dem Grünten traditionell durch die Musikkapelle Rettenberg, die Alphornbläser aus Burgberg und die Böllerschützen Grünten.
Zeitgleich mit der Veranstaltung auf dem Grünten fand in der Kirche St. Michael, Sonthofen, der von Stadtpfarrer Josef Kühn zelebrierte Gedenkgottesdienst statt. Zahlreiche Sonthofer und italienische Alpini nahmen daran teil. Die Stadtkapelle begleitete musikalisch die Feier.
Der 3. Bürgermeister von Sonthofen, Josef Zengerle erinnerte in seiner Gedenkansprache daran, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind. „Denn Freiheit und Frieden sind nie einfach nur da. Sie müssen stets verteidigt und bewahrt werden. In diesem Sinne sollten wir uns auch mit unserem eigenen Land auseinandersetzen und aktiv für eine freie und gerechte Gesellschaft eintreten“ so Zengerle. Nach dem Totengedenken legten er und der stellvertretende Landrat Roman Haug die Kränze für den Landkreis und die Stadt Sonthofen nieder.
Bereits am Samstag, 09. September 2023, waren in Sonthofen zum Auftakt des 75. Grüntentages die 2. Bürgermeisterin der Stadt Sonthofen, Frau Ingrid Fischer, zahlreiche Sonthofer Bürger, Reservisten der Bundeswehr und ein Vertreter der italienischen Alpini aus dem Trient zum Gemeinschaftskreuz in den Sonthofer Friedhof gekommen, um der Toten der Gebirgs-und Truppenkameradschaft „Grünten“ und des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins, aber auch aller Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Die Opfer des Ukrainekrieges wurden in besonderer Weise in das Gedenken mit einbezogen. Die Bläsergruppe der Stadtkapelle Sonthofen umrahmte stimmungsvoll die Gedenkstunde.
In ihrem Grußwort betonte Frau Fischer die besondere Bedeutung des Grüntentages für die Erinnerungskultur der Stadt Sonthofen. Stadtpfarrer Josef Kühn wies darauf hin, dass in Deutschland seit mehr als 75 Jahre Friede ist, allerdings in unmittelbarer Nähe und in vielen Teilen der Welt Kriege herrschen. Deshalb käme es darauf an, „den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen“. Unter den Klängen des „guten Kameraden“ wurde der Gedenkkranz des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins niedergelegt.
Der Grüntentag 2023 fand seinen Abschluss mit einem Kameradschaftsnachmittag im vollbesetzten Saal des Brauereigasthof „Engel“, Rettenberg, schwungvoll von dem „Trio Edelweiß“ aus Burgberg begleitet. Der Vorsitzende der Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“, Paulus, begrüßte und dankte allen Teilnehmern, insbesondere den ausländischen Gästen und den Organisatoren für den beeindruckenden Tag.
Am Grüntentag wird insbesondere der Gebirgssoldaten aller Nationen gedacht,
die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Kriegsgefangenschaft verstorben oder aber durch Kriegsverbrechen ums Leben gekommen sind.
Es wird zusätzlich an die unzähligen Opfer von Krieg, Terror und Gewalt erinnert; in diesem Jahr besonders an die vielen Opfer des Ukrainekriegs, an die ukrainischen aber auch an die russischen Soldaten sowie an die Opfer in der zivilen ukrainischen Bevölkerung.
Die Gebirgssoldaten der Bundeswehr, die im Einsatz für Frieden und Freiheit gestorben oder bei Auslandseinsätzen gefallen sind, werden ebenfalls in das Gedenken mit einbezogen. Darunter auch die Gebirgssoldaten, die im Rahmen des vor nicht allzu langer Zeit beendeten Afghanistan-Einsatzes gefallen sind.
In dieser Zeit des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs auf die Ukraine ist es zwingend notwendig zu fragen, warum trotz schlimmster Erfahrungen immer wieder Kriege entstehen, um daraus Schlüsse zur Beendigung laufender und zur Vermeidung künftiger Kriege zu ziehen.
Das zentrale Gedenken findet wie immer am Jägerdenkmal auf dem Grünten statt.
Dieses Denkmal erinnert an die Gefallenen und Vermissten des ersten deutschen Gebirgsjägerregiments im 1. Weltkrieg und der Gebirgstruppe der Wehrmacht sowie an die Toten und Gefallenen der Bundeswehr.
Vor 95 Jahren wurde durch Pater Capistran aus Immenstadt die Krypta des Denkmals eingeweiht. 2000 Besucher sollen daran teilgenommen haben. Renommierte Bildhauer der damaligen Zeit gestalteten die Krypta: Leipold schuf die Namenstafeln, Eberle das Relief „Jäger mit Tod“ und Knappe das Fries „Marschierende Jäger“. Die Ausmalung der Kuppel übernahm Kunstmaler Dreißer. Mit den Namenstafeln gab man den 3000 Gefallenen und Vermissten ein Gesicht. Da die Tafeln damals wegen Geldmangels lediglich aus Terrakotta ausgeführt werden konnten, mussten sie bereits fünf Jahre später aufgrund von Verwitterung durch die noch heute vorhandenen Bronzetafeln ersetzt werden.
Zum Grüntentag 2022 sind wieder zahlreiche Abordnungen von Soldatenverbänden aus dem In- und Ausland, wie z.B. Italien und Österreich, eingeladen. Die Gebirgstruppe der Bundeswehr wird ebenfalls teilnehmen.
Seit nunmehr 20 Jahren nehmen auch Mitglieder der Vereinigung italienischer Gebirgssoldaten aus Deutschland und Italien regelmäßig am Grüntentag teil. Deren damaliger Präsident Giovanni Sambucco und der Vorsitzende der Gebirgsjäger-Kameradschaft Sonthofen vereinbarten das gemeinschaftliche Gedenken, um ein Zeichen der Versöhnung zu setzen. Inzwischen wurde daraus eine enge, langjährige Freundschaft mit gegenseitiger Teilnahme an Veranstaltungen in Italien und Deutschland.
Umrahmt wird die Gedenkfeier auf dem Grünten traditionell durch die Musikkapelle Rettenberg. Die Alphornbläser aus Burgberg und die Böllerschützen Grünten sind ebenfalls beteiligt.
Die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“ lädt alle ehemaligen sowie aktiven Soldaten und Reservisten mit ihren Angehörigen und Bekannten, aber auch alle Mitbürger ganz herzlich ein, möglichst zahlreich am „Grüntentag 2022“ teilzunehmen, um der ungezählten Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken und um ein Zeichen der Erinnerung und für Frieden zu setzen.
Im Besonderen wird am Grüntentag der Gebirgssoldaten aller Nationen gedacht,
die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Kriegsgefangenschaft verstorben oder aber durch Kriegsverbrechen ums Leben gekommen sind. Ebenso wird an die unzähligen zivilen Opfer von Krieg, Terror und Gewalt erinnert.
Auch die Gebirgssoldaten der Bundeswehr, die im Einsatz für Frieden und Freiheit gestorben oder bei Auslandseinsätzen gefallen sind, werden in das Gedenken mit einbezogen. Dafür wurde vor 20 Jahren eine eigene Gedenktafel für die Toten der Gebirgstruppe der Bundeswehr am Jägerdenkmal angebracht. Sie erinnert uns heute unter anderem an die 35 Soldaten der Bundeswehr, darunter auch Gebirgssoldaten, die im Rahmen des nunmehr beendeten Afghanistan-Einsatzes gefallen sind.
Das zentrale Gedenken findet wie immer am Jägerdenkmal auf dem Grünten statt.
Dieses Denkmal erinnert an die Gefallenen des ersten deutschen Gebirgsjägerregiments
im 1. Weltkrieg und der Gebirgstruppe der Wehrmacht sowie an die Toten und Gefallenen der Bundeswehr.
Vor 100 Jahren war in der Kriegskameradschaft der ehemaligen 3er-Jäger ein Ausschuss für den Bau eines Denkmals eingerichtet worden. Ihm gehörten der Architekt Bruno Biehler aus München und u. a. der bekannte Künstler aus dem Allgäu, Hermann Grosselfinger, an. Sie waren wesentlich am Entstehen des 1924 eingeweihten Jägerdenkmals beteiligt. Es sollte an die 3.000 Toten des Jägerregiments 3 erinnern, das im Mai 1915 für das deutsche Alpenkorps u. a. aus den bayerischen Schneeschuhbataillonen Nr. 1 und Nr. 2 aufgestellt und auf nahezu allen Kriegsschauplätzen des 1. Weltkriegs eingesetzt worden war.
Zum Grüntentag 2021 werden wieder zahlreiche Abordnungen von Soldatenverbänden aus dem In- und Ausland, wie z.B. Italien und Österreich, eingeladen. Die Gebirgstruppe der Bundeswehr wird ebenfalls teilnehmen.
Die Gedenkansprache am Jägerdenkmal hält der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, General a.D. Hans-Peter von Kirchbach. Bekanntheit erlangte Hans-Peter von Kirchbach vor allem während des Oderhochwassers 1997. Er befehligte 30.000 Soldaten und leistete einen unersetzlichen Beitrag zum „Wunder von Hohenwutzen“, der Verteidigung der durchnässten Deiche im Oderbruchgebiet.
Umrahmt wird die Gedenkfeier auf dem Grünten traditionell durch die Musikkapelle Rettenberg. Die Alphornbläser aus Burgberg und die Böllerschützen Grünten sind ebenfalls beteiligt.
Die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“ lädt alle ehemaligen sowie aktiven Soldaten und Reservisten mit ihren Angehörigen und Bekannten, aber auch alle Mitbürger ganz herzlich ein, möglichst zahlreich am „Grüntentag 2021“ teilzunehmen, um der ungezählten Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken und um ein Zeichen der Erinnerung und der Mahnung gegen das Vergessen zu setzen.
Der Grüntentag erinnert uns daran, dass Kriege und bewaffnete Einsätze allein meist keine Lösung von Problemen bringen. Der kürzlich beendete Afghanistan-Einsatz ist dafür das beste Beispiel. Das sollte eine erneute, deutliche Mahnung dafür sein, das durch Kriege entstandene Leid nicht zu vergessen, und auch in schwierigen politischen Lagen nach Wegen für friedliche Lösungen zu suchen.
Der etwas andere Grüntentag 2020
Durch das Landratsamt Oberallgäu war 2020 die Durchführung der seit mehr als 70 Jahren üblichen Gedenkfeier am Jägerdenkmal auf dem Grünten Pandemie-bedingt nicht genehmigt worden. Trotzdem sollte die gute Tradition fortgeführt werden. Davon waren die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft und der Grüntendenkmal-Erhaltungsverein überzeugt. Deshalb fand im Vorfeld des Grüntentages am 08.September 2020 in kleinem Kreis am Jägerdenkmal auf dem Grünten eine Kranzniederlegung statt. Damit sollte zum 72. Grüntentag dort am Denkmal aller Toten von Krieg und Gewalt gedacht werden. Wendelin Socher als Ehrenvorsitzender für den Grüntendenkmal-Erhaltungsverein, Hauptmann Klaus Geiger für den Standortältesten Sonthofen und der 1. Vorsitzende Oberstleutnant Sascha Müller für die Truppen-und Gebirgsjägerkameradschaft Grünten legten Kränze am Jägerdenkmal nieder. Zuvor hatte der evangelische Militärpfarrer Andreas Romminger kurz an die Bedeutung des Jägerdenkmals erinnert: Das damit verbundene Gedenken an die unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt sei nach wie vor notwendig und das Denkmal auf dem Wächter des Allgäus mahne, wachsam zu bleiben, damit Entwicklungen verhindert werden, die zu neuerlichen Kriegen und Gewalt führen könnten. Mit einem Gebet um Frieden für die Welt und alle Menschen schloss er seine Gedanken ab. Am Samstag, 12. September 2020, waren zum Auftakt des Grüntentages zahlreiche Sonthofer Bürger sowie Reservisten der Bundeswehr – darunter auch die 2. Bürgermeisterin von Sonthofen, Frau Ingrid Fischer – zum Gemeinschaftskreuz in den Sonthofer Friedhof gekommen, um der Toten der Gebirgs-und Truppenkameradschaft „Grünten“ und des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins, aber auch aller Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Eine Bläsergruppe der Stadtkapelle Sonthofen umrahmte stimmungsvoll die Gedenkstunde. In seiner Ansprache betonte Diakon Norbert Oeing, dass Friede im Endeffekt das Ergebnis gerechter Lebensverhältnisse auf der ganzen Welt ist. Diesem Ziel käme man zum Beispiel auch durch eine weltweite Reduzierung der Waffenproduktion näher. Aber auch jeder Einzelne könne durch sein Verhalten zum Frieden beitragen. Er bedankte sich beim Grüntendenkmal-Erhaltungsverein und bei der Truppenkameradschaft Grünten, dass sie mit den Grüntentagen das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt und die Mahnung, wachsam zu bleiben am Leben erhalten. Unter den Klängen vom „Guten Kameraden“ wurden vom Grüntendenkmal-Erhaltungsverein und dem VdK am Gemeinschaftskreuz Kränze niedergelegt. Da Pandemie-bedingt die Gedenkfeier auf dem Grünten nicht stattfinden konnte, wurde der Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael, Sonthofen, zur zentralen Veranstaltung des Grüntages 2020. Pfarrer i. R. Josef Albrecht aus Altstädten zelebrierte die von der stimmgewaltigen Stadtkapelle musikalisch begleitete Messe. Zahlreiche Besucher aus Sonthofen und Umgebung füllten die Kirche im erlaubten Umfang. Der 3. Bürgermeister von Sonthofen, Josef Zengerle, erinnerte an der Ölbergkapelle daran, dass wir gezwungen seien, Pandemie-bedingt Abstand voneinander halten und gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Rücksicht zu nehmen gelte es aber auch aus Respekt gegenüber unserem Gegenüber. Bei einigen von diesen würden am heutigen Gedenktag Erinnerungen wach, Erinnerungen an persönliche Erlebnisse im 2. Weltkrieg. Es begännen wieder Wunden zu schmerzen, die schon ganz verheilt schienen. Jeder von uns sollte die Gefühle des anderen respektieren und versuchen, mit offenem Ohr zuzuhören und Lehren aus den Erzählungen zu ziehen. Erinnerungen an Krieg und Not scheinen immer mehr zu verblassen, und auch im Alltag nähme man sich wenig Zeit, um sich mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen. „Gerade in der heutigen Zeit ist das Thema Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit aktueller denn je. Und dies vermischt mit Diskussionen um die Corana-Hygienevorschriften kann zu einer explosiven Mischung führen“, so Zengerle. „Mein größter Wunsch ist es deshalb, dass die Zahl der Menschen, um die wir an solchen Gedenktagen trauern müssen, nicht noch größer wird.“ Nach dem Totengedenken legte er den Kranz der Stadt Sonthofen nieder. Im Anschluss legte die Landrätin, Frau Indra Baier- Müller, den Kranz des Landkreises Oberallgäu am Denkmal nieder. In einer kurzen Ansprache bedauerte sie, dass die Gedenkfeier auf dem Grünten nicht stattfinden konnte. Auch sie bedankte sich beim Grüntendenkmal-Erhaltungsverein und der Truppenkameradschaft Grünten für ihr jahrelanges Engagement, die Erinnerung an das unselige Elend wachzuhalten, das Kriege und Gewalt hervorbringen. Der Grüntentag 2021 findet voraussichtlich am 11. und 12. September 2021 statt.Vor 90 Jahren, am 14.August 1927,
wurde durch Pater Capistran vom Kloster Immenstadt die Krypta im Jägerdenkmal auf dem Grünten feierlich eingeweiht. In ihr wird eindrucksvoll an die Gefallenen und Toten erinnert, die das Jägerregiment 3 im 1. Weltkrieg zu beklagen hatte. Ca. 2000 Besucher nahmen lt. Zeitungsbericht damals an der Feier teil.
Am 31.August 1924 war das Jägerdenkmal zunächst noch ohne Krypta eingeweiht worden. Die folgenden drei Jahre wurden durch die Kriegerkameradschaft der ehemaligen 3er-Jäger dazu genutzt, die durch den Bau des Denkmals entstandenen, erheblichen Finanzprobleme in den Griff zu bekommen. Dann konnte der Entschluss gefasst werden, mit dem Ausbau der Krypta zu beginnen.
Der Entwurf des Innenraums sowie die Leitung der Arbeiten lagen wiederum – wie beim Denkmalbau – in den bewährten Händen des ehemaligen 3er-Jägers und Architekten Bruno Biehler aus München.
Nahezu 3000 Namen von Gefallenen des Regiments und der angegliederten Einheiten mussten getrennt nach Kriegsjahren auf acht Terrakottatafeln übertragen werden. Man wollte den Toten ein Gesicht geben.
3er-Jäger Bildhauer Leipold, über den keine näheren Angaben vorhanden sind, übernahm diese mühsame Arbeit, die sich über Monate hinzog.
Im Zentrum der Tafeln und des Gedenkraumes ist ein Relief angebracht, das einen Jäger mit Tod zeigt.
Relief mit Namenstafel
Es ist ein hervorragendes Werk des Bildhauers, Kunstmalers und ehemaligen 3er-Jägers Ludwig Eberle, eines Allgäuers aus Bad Grönenbach. Seine Werke haben sich vor allem in Bayerisch – Schwaben erhalten, so unter anderen der Stier Roman bei der Allgäuhalle in Kempten und die Kriegerdenkmäler z. B. in Bad Grönenbach und Ottobeuren.
Auf dem Relief geht der Jäger aufrecht im Vordergrund, umarmt von der Gestalt des Todes dahinter. Darunter die mahnenden Worte:
„Wir waren eins in der Liebe zur Heimat
Und haben ihr alles gegeben.
Bruder, wie klein ist Dein Streit“
Relief aus Terrakotta
(aus „Das Jägerregiment Nr. 3“ von Generalmajor a. D. Ralf von Rango, 1929 / Gebirgsjägermuseum Sonthofen)
Am Fuß des Reliefs die Namen der Länder, in denen die Toten gefallen sind.
Frankreich, Russland, Serbien, Italien.
Über den Namenstafeln auf einem Fries, von Bildhauer Knappe geschaffen, marschieren die Jäger symbolisch in Richtung Relief, gleichsam in den Tod.
Knappe ist 1884 in Kempten geboren. Er leistete 1916 bis 1918 im Jägerregiment 3 Kriegsdienst. Er war ein renommierter, mit vielen Kunstpreisen und höchsten zivilen Orden ausgezeichneter Künstler. Er starb 1970 in München.
Über dem Ganzen der Kryptaraum, den Kunstmaler Dreißer, ebenfalls ein ehemaliger 3er-Jäger, kunstvoll ausgemalt hat.
Kerzenlicht in einer Ampel verbreitet stimmungsvolle Ruhe.
Bereits 1932 mussten die aus Terrakotta bestehenden Tafeln wegen Verwitterung durch Bronzetafeln ersetzt werden, die noch heute vorhanden sind. Der Augsburger 3er-Jäger Karl Fähnle, Kunstgießermeister, hat zusammen mit seinem Schwiegervater Albert Burgau die Bronzetafeln in dessen Kunstgießerei in Neusäß bei Augsburg geformt und gegossen.
Denkmal Neuguß Bronzetafeln_02 (Archiv des Grüntendenkmal-Erhaltungsvereins)
Wie vor 100 Jahren gibt es auch heute leider noch immer Kriege, die unter der Zivilbevölkerung und den Soldaten unsägliches Leid verbreiten. Mit dem Gedenken an das furchtbare Leid vergangener und heutiger Tage sind die eindringliche Mahnung und die moralische Verpflichtung verbunden, uns immer wieder für Frieden einzusetzen und entschieden gegen Unfreiheit, Krieg, Gewalt und Terror zu kämpfen. Das Jägerdenkmal auf dem Grünten mit seiner Krypta fordert uns dazu anschaulich und nachdrücklich auf.
Am 10. und 11. September 2016 fand wieder der traditionelle „Grüntentag“ statt. Mit der Gedenkveranstaltung wird seit vielen Jahren an die schrecklichen Folgen von Gewalt, Terror und Kriegen erinnert. Insbesondere wird der Gebirgssoldaten aller Nationen gedacht, die in den beiden Weltkriegen gefallen, ihren Verwundungen erlegen, in Kriegsgefangenschaft verstorben oder aber durch Kriegsverbrechen ums Leben gekommen sind. Aber auch die Gebirgssoldaten der Bundeswehr, die im Einsatz für Frieden und Freiheit ums Leben gekommen oder bei Auslandseinsätzen gefallen sind, werden mit einbezogen.
Die zentrale Veranstaltung fand wie immer am Jägerdenkmal auf dem Grünten statt. Mit diesem Denkmal ist den Gefallenen des Jägerregiments 3 aus dem 1. Weltkrieg und der Gebirgstruppe der Wehrmacht sowie den Toten und Gefallenen der Bundeswehr ein würdiges Mahnmal gesetzt. Zahlreiche Abordnungen von Soldatenverbänden aus dem In- und Ausland, wie z.B. Italien und Österreich, wurden zum Grüntentag 2016 mit ihren Fahnen erwartet. Vertreter der Gebirgstruppe der Bundeswehr nahmen ebenfalls teilnehmen. Auch dies ist bereits Tradition.
Umrahmt wurde die Gedenkfeier auf dem Grünten durch die Musikkapelle Rettenberg, die Alphornbläser aus Burgberg und die Oberallgäuer Feuerschützen.
Die Truppen- und Gebirgsjägerkameradschaft „Grünten“ lud alle ehemaligen sowie aktiven Soldaten und Reservisten mit ihren Angehörigen und Bekannten, aber auch alle Mitbürger ganz herzlich ein, möglichst zahlreich am „Grüntentag 2016“ teilzunehmen, um der ungezählten Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken und um ein Zeichen gegen das Vergessen und für den Frieden zu setzen.
Vor nunmehr 50 Jahren, am 26. März 1966, ist der Architekt des Jägerdenkmals auf dem Grünten, Bruno Biehler, im Alter von 81 Jahren in München verstorben. Grund genug, um an den Planer des in den Alpen einmaligen Kriegerdenkmals zu erinnern.
1921, vor 95 Jahren, wurde Biehler von der Kriegskameradschaft ehemaliger 3er-Jäger mit der Planung eines Denkmals für die im 1. Weltkrieg gefallenen und vermissten Kameraden des Jägerregiments 3 beauftragt. Dieser Auftrag kam nicht von ungefähr: bereits 1916 war Biehler maßgeblich an Entwurf und Bau des Waldfriedhofs des Jägerregiments 3 in den Karpathen beteiligt. Dieser Friedhof lag nahe Macarlau bei Marmaros Sziget im Vaser-Tal, Rumänien.
An der Ausgestaltung wirkten der Bildhauer Wilhelm Math aus Oberstdorf und der Maler Hermann Großelfinger aus Hindelang mit. Das Regiment hatte in den Gebirgsstellungen der Karpathen erhebliche Verluste zu beklagen. Der Kommandeur Oberst von Rango hatte deshalb die Idee zu einer würdigen Begräbnisstätte. Das Anwachsen der Zahl der Grabkreuze auf den Bergkämmen bei den abgelegenen Stellungen des Regiments hatte ihm „Schmerz und Sorge“ bereitet.
Für das Jägerdenkmal auf dem Grünten wählte der Architekt Biehler, der als Leutnant der Reserve Angehöriger des Jägerregiments 3 war, die im Allgäu ungewöhnliche Form der Tschorte, einem buddhistischen Sakralbau. Die Idee dazu hatte er sich während seiner Asienreise 1913 / 1914 geholt.
Nach dem ursprünglichen Plan sollte das Denkmal auf dem Steineberg (Nagelfluh-Kette) bei Immenstadt errichtet werden. Da es dort Probleme mit den Grundeigentümern gab, übertrug Biehler nach Zustimmung der Gemeinde Rettenberg den Plan kurzerhand mit einem „Federstrich“ auf den Grünten. Das Jägerdenkmal wurde 1924 eingeweiht.
Bruno Biehler (* 19.07.1884) stammte aus Freiburg im Breisgau. Seine Eltern waren der Freiburger Kaufmann Rudolf Biehler und Lina Biehler, geb. Groenewald, aus Pyrmont, die dort ein Bekleidungsgeschäft führten. Als seine Religionszugehörigkeit ist „mosaisch“ vermerkt.
Bruno Biehler studierte von 1907 bis 1910 an der Technischen Hochschule München Architektur. Anschließend arbeitete er u. a. am Neubau des Maximiliansgymnasiums in München mit.
Biehler war ein vielseitiger Mensch. Neben Architekturberuf, Winter- und Bergsport sowie Fotografie fühlte sich Biehler auch zum Malen und Zeichnen hingezogen. Er musizierte mit dem befreundeten Carl Orff.
Bruno Biehler war zunächst Mitglied des Ski-Club Freiburg. Er trat dem 1903 gegründeten Akademischen Ski-Club Freiburg bei. 1908 war er Gesamtsieger der ersten Deutschen Meisterschaften in der Nordischen Kombination (Einzelwettkampf Militärpatrouille), ebenso 1909. Bei den 1. Österreichischen Meisterschaften der Skispringer 1907 wagte er mit seinem Bruder Rudolf einen sensationellen Doppelsprung von der Schattbergschanze in Kitzbühel. Bei den ersten Allgäuer Skimeisterschaften 1910, noch auf der alten Oberstdorfer Schanze auf den Halden, Vorgängerin der Schattenbergschanze (heute Erdinger Arena), wurde Bruno Biehler mit 21 Metern Meister im Sprunglauf und hielt seit 1909 mit 22 m auch den Schanzenrekord.
So vielseitig wie der Mensch waren auch Biehlers Bauten und Entwürfe.
Neben Sportstätten, wie z. B. die erste Skisprungschanze von Reit im Winkl (Steinbachschanze) oder der erste moderne Schlepp-Skilift in Deutschland, am Iseler bei Oberjoch/Hindelang, plante und baute er die Wandelhalle mit Konzert- und Theatersaal des Jod- Schwefelbads in Bad Wiessee, die Gebirgsjägerkasernen in Lenggries und Strub bei Bischofswiesen, Friedhöfe, Mustersiedlungen, Kirchen und Lichtspiele (Kinogebäude). Entwürfe fertigte er u. a. für die Erneuerung des Glocknerhauses und der Franz-Josef-Hütte an der Großglocknerstraße, für ein Wasserkraftwerk an der Salzach bei Laufen und die Schwesternschule am Rotkreuzplatz in München.
Viele seiner Bauten sind, wie das Jägerdenkmal auf dem Grünten, in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude aufgenommen.