1921 – Die Planung

Mit der Planung und später auch mit der Bauleitung wurde der Architekt Bruno Biehler beauftragt, der als Leutnant der Reserve Angehöriger des Jägerregiments 3 war. Die Anregung für die im Allgäu ungewöhnliche Formgebung holte sich Biehler von den Tschorten, buddhistischen Sakralbauten aus dem Tibet. Auf einen fast quadratischen Unterbau wurde eine Bruchsteinrotunde mit hohem kegelförmigem Gewölbeaufsatz platziert. In diesem Aufsatz, der als Gedenkraum konzipiert wurde, sollten die Namen aller Gefallenen und Vermissten des Regiments verewigt werden.

Als Standort des Denkmals war zunächst der Steineberg (Nagelfluh-Kette) nahe Immenstadt vorgesehen. Doch der damalige Bürgermeister von Rettenberg, Berkmann, setzte sich mit seinem Vorschlag durch, das Denkmal auf dem Grünten zu errichten. Sein Sohn Siegfried hatte bei den 3er-Jägern gedient.

Größtes Kopfzerbrechen bereitete die Finanzierung des Denkmals. Aber aufgrund von nach heutigen Maßstäben unvorstellbarem persönlichen und finanziellen Einsatz der ehemaligen 3er-Jäger bzw. deren Angehörigen konnte der Bau trotz der 1923 einsetzenden Inflation gesichert werden.

1923 – Bau des Denkmal

Am 27.05.1923 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Anfang August 1923 ist der Grundstein zum Denkmal gelegt und an Allerheiligen desselben Jahres errichtet der Bürgermeister Berkmann auf dem Denkmalsockel ein 8 m hohes Holzkreuz. Zum Gedenken an die Opfer legt er einen Kranz nieder.

1924 – Ab Mitte Juli wird am Denkmal weitergebaut. Einen Monat später ist es fertig gestellt. Lediglich der Gedenkraum konnte wegen fehlenden Geldes nicht eingerichtet werden.
Unter heute kaum noch vorstellbaren Mühen wurden über die Kammeregg-Alpe und die Grüntenalpe das erforderliche Baumaterial, Gerüststangen und die Werkzeuge mit Pferdefuhrwerken soweit wie möglich transportiert.
Schließlich musste das Material von den Helfern zu Fuß bis zur Baustelle gebracht werden.
Der Transport von Steinen und Zement wurde durch den Bau von zwei kleinen Materialbahnen erleichtert.

Mit zahlreichen Sprengungen bereitete man die Plattform für das Denkmal vor. Die zum Bau notwendigen Bruchsteine wurden ebenfalls durch Sprengungen gewonnen. Mühsam suchte man nach brauchbaren Sandadern. Das benötigte Wasser wurde in Bottichen an der Baustelle aufgefangen bzw. dorthin getragen.
Beim Bau halfen viele Freiwillige aus ganz Deutschland, die ihre Arbeitskraft lediglich gegen freie Kost und Logis auf dem Grüntenhaus zur Verfügung stellten. Die damaligen Wirtsleute vom Grüntenhaus, die Geschwister Ettenberger, unterstützten und halfen, wo sie nur konnten. Vor allem der „Rettenberger Geist“, allen voran Bürgermeister Berkmann, aber war es – so der Chronist -, der dem Vorhaben zum Erfolg verhalf.
 Am 31.08.1924 wurde das Denkmal eingeweiht.

1927 – Ausgestaltung des Gedenkraumes

Als nächstes Projekt wird die Ausgestaltung des Gedenkraumes in Angriff genommen. Wieder werden Spenden gesammelt.

Renommierte Künstler der damaligen Zeit gestalteten die Krypta: die Bildhauer Leipold (Namenstafeln), Eberle (Relief Jäger mit Tod) und Knappe (Fries marschierender Jäger) sowie der Kunstmaler Dreißer (Ausmalung der Kuppel). Mit den Namenstafeln gab man den Gefallenen ein Gesicht. Geldmangel war der Grund dafür, dass die Tafeln und das Fries zunächst lediglich in Terrakotta ausgeführt worden waren.

Am 14.08.1927 findet die Einweihung der Krypta statt.

1932 – mussten die Tafeln und das Fries wegen Verwitterung durch Bronzetafeln ersetzt werden

Unser augsburger 3er Jäger-Kamerad KarlFähnle, Kustschmiedemeister, gest.30.10.1960, hat zusammen mit seinem Schwiegervater Albert Burgauin dessen Kunstgiesserei in Neusäß bei Augsburg im august 1932 die jetztigen Bronzetafeln für des Jägerdenkmal geformz und gegossen, nach dem die Tafeln aus Terrakotta durch Witterungseinflüße beschädigt waren.

1937

1951 – Anbringen einer Gedenktafel für das Gebirgsjäger-Regiment 99

1952 – Gründung des Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V. mit Sitz in München

1952 gründeten ehemalige 3er-Jäger aus München den Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V., München. 
Satzungsziel war, das Denkmal auf dem Grünten zu betreuen und vor dem Verfall zu bewahren. 

Das Denkmal wies nämlich Anfang der 50er- Jahre erhebliche Schäden auf, deren Behebung dem Münchener Verein allerdings große Schwierigkeiten bereitete.

Deshalb führten gute Kontakte zwischen dem Münchner Verein und der Gebirgsjägerkameradschaft Sonthofen, die während der Grüntentage seit 1948 geknüpft worden waren, zur Lösung des Problems:  der Münchener Verein sollte aufgelöst und   das gesamte Vermögen dem in Sonthofen zu gründenden Erhaltungsverein übertragen werden.

1958 – Gründung des Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V.  Sonthofen

Im Zuge der geplanten Auflösung des Erhaltungsvereins in München gründeten Angehörige der Gebirgsjägerkameradschaft Sonthofen zusammen mit ehemaligen 3er-Jägern am 13.06.1958 den Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V., Sonthofen, der sich entsprechend der Münchner Satzung zum Ziel setzte, „das Ehrenmal auf dem Grünten ….zu betreuen und durch ständige Überwachung vor dem Verfall zu schützen.“ Gründungsmitglieder aus dem Kreis der ehemaligen 3er-Jäger waren u. a. die Gebrüder Heimhuber aus Sonthofen, Siegfried Berkmann aus Rettenberg sowie Franz Fleschhut aus Immenstadt. Bewusst hatte man sich für Ausgründung eines eigenständigen Vereins entschieden, um auch Mitglieder gewinnen zu können, die nicht Angehörige der Gebirgsjägerkameradschaft Sonthofen sind.
 
Die erste große Aufgabe für den neuen Verein bestand darin, noch gemeinsam mit den Münchnern 1958 die dringend notwendige Grundsanierung des Denkmals durchzuführen.

1958 – Übergabe des Denkmals an den Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V.  Sonthofen

Nach Abschluss der Sanierung erfolgte im Rahmen des Grüntentages am 14.09.1958 die Übergabe des Denkmals an den Grüntendenkmal-Erhaltungsverein e. V., Sonthofen durch den damaligen 1. Vorsitzenden des Münchener Erhaltungsvereins, Oskar Berndl, ebenfalls ehemaliger 3er-Jäger.Mehrere tausend Teilnehmer waren auf dem Grünten bei der Übergabe dabei.

1961 – Grüntentag

1967 – Eine Tafel mit der Chronik des Denkmals wurde angebracht.

1975 – Neubau des Treppenaufgangs mit Gedenkmauer.

Bei dieser Gelegenheit wurde ein Kupferbehälter mit Bauurkunde und Erde eines Soldatengrabes aus dem Kaukasus in die Gedenkmauer eingelassen.

2001 – Anbringen einer Gedenktafel

 auf Vorschlag des damaligen Vorsitzenden der Gebirgsjäger-Kameradschaft Sonthofen, um auch an die toten Gebirgssoldaten der Bundeswehr zu erinnern, die im Dienst oder im Einsatz ihr Leben gelassen haben bzw. gefallen sind.

2008 und 2009 – Sanierung der Weg

In den Jahren 2008 und 2009 wurden durch das Gebirgspionierbataillon 8 der Bundeswehr und mit Unterstützung der Gemeinden Burgberg und Rettenberg zusätzlich die Wege zum Denkmal saniert, um auch älteren Mitbürgern einen Besuch zu ermöglichen.

2018 – wurde mit erheblichem Kostenaufwand eine umfangreiche Generalsanierung durchgeführt.